Reisen in Deutschland – Externsteine

Wenn es um besondere Reiseziele in Deutschland geht, sollten die Externsteine nicht fehlen. Im südlichen Teutoburger Wald zwischen Horn und Detmold gelegen, sind sie ein einzigartiges Natur- und Kulturdenkmal. Zahlreiche Mythen ranken sich um diese Steinformation und Dank des nicht weit entfernten Hermannsdenkmal bietet sich ein Kurzurlaub oder Tagesausflug an.

Mit dem Auto ist man schnell vor Ort und als wir am Samstag-Vormittag eintrudeln werden wir Gott sei Dank nicht von Touristenmassen erschalgen. Die Externsteine gehören sicher noch nicht zu den bekannten Reisezielen in Deutschland – was auch seine Vorteile hat. Erstaunt sind wir über das moderne Info-Zentrum, dass wir neugierigerweise auch erstmal besuchen.

2011 wurde das Infozentrum neu eröffnet und bietet eine Vielzahl an Informationen zur Natur- und Kulturgeschichte der Externsteine. besonders hat uns die Ausstellung gefallen, die in zehn schön gestaltete Stationen unterteilt ist und den aktuellen Wissensstand der archäologischen, kulturgeschichtlichen und naturkundlichen Forschungen wiedergibt. Zentraler Punkt ist ist ein großes "X" mit vielen Informationen, Animationen, Fotografien und Filmen rund um die Externsteine. Gleich daneben bieten Filme detaillierte Einblicke in die Naturwelt rund um die Externsteine sowie von der Kreuzabnahme, einem Relief, das von mittelalterlichen Bildhauern in den Fels der Externsteine gearbeitet wurde. Das Info-Zentrum ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert und lohnt sich, zumal der Besuch kostenlos ist.

Aber jetzt geht es zu den Steinen und wir sind gespannt. Wir haben uns einen Flyer mitgenommen, um uns die interessanten Infos aktuell vor Augen halten zu können. Bei den Externsteinen handelt es sich um fünf Sandsteinfelsen, die bei der Entstehung des Gebirges senkrecht gestellt wurden und in den vergangenen 65 Millionen Jahren durch Erosionskräfte ihre heutige Form erhielten. Eine mythische Bedeutung erhalten die an den Externsteinen von Menschenhand geschaffenen Anlagen aus, wobei es noch nicht gesichert ist, welche Bedeutung diese haben.

Dreizehn Sandsteinfelsen ragen teilweise bis zu 40 Meter hoch in den Himmel. Einige davon können bestiegen werden und wer den Aufstieg schafft, wird mit einer wunderschönen Aussicht belohnt. Um die Gefelsformation weben sich geheimnisvolle Deutungen. So zum Beispiel als Sternwarte einer Seherin, die von hier aus die Planeten und Sterne beobachtete. Und tatsächlich steht im so genannten Sonnenloch das Licht der aufgehenden Sonne genau am Tag der Sonnenwende. An diesem Tag werden Jahr für Jahr besonders viele Besucher angelockt.

Will man die Externsteine erklettern, und das ist auf jeden Fall empfehlenswert, ist ein Eintritt zu zahlen. Jedoch kann man nur oben von den Felsen aus das einmalige Naturschauspiel erleben und etwas Anstrengung tut uns gut. Zwar kosten die vielen ungleichmäßigen Stufen Kraft, jedoch gibt es ein Geländer und für Kinder ist der Aufstieg sowieso ein kleines Abenteuer. Das Erklimmen der verschiedenen Aussichtspunkte lässt die imposanten Felsen erst in ihrer ganzen Dimensionen begreifen.

Die Externsteine haben eine lange Geschichte, die bis in germanische Zeiten zurückreicht. Unsere Urahnen sollen hier schon die Sommersonnenwende gefeiert haben. Später wurde eine kleine Kapelle in den Fels geschlagen und um 1130 ein 5 Meter hohes Relief der Kreuzabnahme. Es gilt als die älteste aus massivem Fels gehauene Steinmetzplastik nördlich der Alpen.

Dank des hervorragenden Wetters haben wir genug Zeit die Aussicht, aber auch das Relief, die Grotten, in den Fels geschlagene Räume, und die Höhenkammer mit ihren Aussichtsfenstern zu bestaunen. Hatten wir vorher gedacht, der Ausflug zu den Steinen würde eine Stunde beanspruchen, haben wir jetzt doch den gesamten Vormittag verbracht. Die Zeit hat sich aber allemal gelohnt.